Projekte 2009

02.12.2009 Videojournalismus-Wochenende

Der Videojournalist ist ein Allrounder, der selbst recherchiert, Geschichten filmt und diese am Computer bearbeitet. Das Kennenlernen und die Aneignung dieser Arbeitsweise ist für den weiteren Berufsweg z.B. bei einer Zeitung, einer Werbeagentur oder einer Fernsehanstalt nützlich, weil der VJ schnell in die Bewegtbildproduktion integriert werden kann. Die Freude an den kleinen Geschichten sollte der Motor für die VJ-Beiträge sein, die vor allem durch die eigene Handschrift und das Ausloten von Technik und Stil geprägt sind. Videojournalismus ist erst der Einstieg in das eigentlich unkomplizierte Filmemachen und eignet sich gut, um Berührungsängste vor den Protagonisten und der Selbst-Präsentation vor der Kamera abzubauen. Der Kurs wurde vom Bildungszentrum BürgerMedien e.V. (BZBM) für Studierende, Campus-TV-Mitglieder und Produzenten von OK:TV Mainz angeboten. An diesem Wochenende stand die praktische Arbeit im Vordergrund. Jede/r Teilnehmer/in konnte erleben, wo der Nutzen und die Grenzen dieser Arbeitweise sind. Am Ende stand jedoch bei allen auch die Freude über den eigenen fertigen Beitrag im Vordergrund.

Referent: Albert Beckmann

 

04.11.2009 Filmwissenschaft an der Schule

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Die Initiative Medienintelligenz ist auf Multiplikatoren wie zum Beispiel Lehrerinnen und Lehrer angewiesen, die helfen, medienkompetentes Wissen weiterzutragen und zu streuen. Unter dieser Prämisse fand am 19. November 2008 die erste LehrerInnen-Fortbildung an der IGS Bretzenheim statt. Lehrerinnen und Lehrer mit den Fächern Englisch und Französisch lernten Techniken der Filmanalyse kennen und erhielten somit ein Instrumentarium an filmwissenschaftlichen Begriffen, die beim Einsatz von Filmen als schulische Lerneinheit hilfreich sind. Denn sobald das Medium Film in den Schulunterricht integriert wird, bietet es sich an, einer inhaltlichen und vergleichenden Analyse auch eine formal-ästhetische Interpretation anzuschließen. Doch dafür braucht es einen geschulten Blick.

Kameraperspektiven, Einstellungsgrößen, Bildkomposition, Farbdramaturgie, Montage, Musik und Geräusche, filmische Symbolik, Seherwartung – dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der fachspezifischen Terminologie, die die Filmwissenschaftlerinnen Kathrin Zeitz und Anita Wohlmann mit diversen Filmbeispielen zu vermitteln suchten. Das Erkennen von Stilmitteln ist dabei der eine Aspekt, der andere ist ein Rückschluss auf deren konkrete Bedeutung im Kontext der Geschichte, die erzählt wird. Der Hauptfokus lag auf zwei Filmen, die in der IGS im Englischunterricht textbegleitend oder als Sprachübung eingesetzt werden: “Einer flog über das Kuckucksnest” und “East is East”. Dass ein Film mehr erzählt als der Dialog ausdrücken kann, dämmerte den Teilnehmern schnell. Expositionen, als filmische Mikroerzählung, bieten daher exzellente Beispiele für die Dichte, die die Filmsprache erreichen kann. Der Zuschauer muss die verschlüsselten Zeichen dann „nur noch“ entziffern können.

Aber nicht nur das Dekodieren ist wichtig. Auch das aktive Umsetzen von kreativen Filmideen ist ein zentraler Bestandteil des Filmverstehens. Aus diesem Grund erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Drehbuchausschnitt aus “Der weiße Hai” und durften sich eine möglichst passende filmische Umsetzung überlegen, in der die Atmosphäre und Spannung eine konkrete kinematographische Entsprechung finden. Der anschließende Vergleich mit der Originalszene aus dem Film enthüllte, wie vielseitig und perfekt komponiert populäre Actionszenen sein können – vorausgesetzt man weiß sie zu lesen.

 

02. - 05.11.2009 Medienworkshop im GyGo

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Bei der Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Gonsenheim hat Medienintelligenz ein neues Kapitel aufgeschlagen: Anlässlich einer Projektwoche beschäftigten sich 21 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9h an der Schule für Hochbegabtenförderung / Internationale Schule (HBF/IS) am Gymnasium Mainz-Gonsenheim vom 02. bis 05. November 2009 mit den Möglichkeiten des kreativen und medialen Lernens. Medienintelligenz konnte diese Projektwoche mit Mitteln von „Wissen schaf(f)t Zukunft” realisieren. An der Umsetzung war auch das MedienKompetenzNetzwerk Mainz-Rheinhessen beteiligt.

 

16.09.2009 Schmetterlinge und Taucherglocke

Das Gymnasium Gonsenheim hat im Juni 2009 mit Unterstützung der Initiative Medienintelligenz ein Medienprojekt zum Film “Schmetterling und Taucherglocke” durchgeführt. Die 40 Schülerinnen und Schüler aus zwei Deutschkursen durften sich kreativ mit der Filmvorlage auseinandersetzen und eigene mediale Interpretationen kreieren. Medienintelligenz unterstützte zwei Gruppen von je fünf Schülerinnen und Schülern bei der filmischen Umsetzung ihrer Ideen.

Dabei sind die Filme "Nothaltebucht und Erinnerungen" entstanden:

Nothaltebucht

Erinnerungen

11. - 12.09.2009 Neue Medien kreativ genutzt - Medienintelligenz bloggt auf dem Wissenschaftsmarkt 2009

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Wie viel Spaß die Neuen Medien machen und wie kreativ man mit ihnen umgehen kann – dies zeigte die Initiative Medienintelligenz auf dem Wissenschaftsmarkt 2009.

Die eigenen Eindrücke des Wissenschaftsmarktes in Wort und Bild oder als Video selbst festzuhalten, ermöglichte den Besuchern der Weblog der Initiative Medienintelligenz. Durch die Beiträge entstand ein buntes „Online-Journal“ rund um den Wissenschaftsmarkt 2009.

Als zusätzliche Attraktion richtete Medienintelligenz gemeinsam mit dem Medienzentrum der Universität und der Theaterwissenschaft eine Bluebox ein: Wer in diesem unscheinbaren Raum Platz nahm, erlebte sein „blaues“ Wunder, denn dank der Technik fand sich die Besucherin oder der Besucher in einer völlig neuen Umgebung wieder. So wurde extra für den Wissenschaftsmarkt ein Nachrichtenstudio „eingerichtet“, in dem Erwachsene, Kinder oder Jugendliche ihre eigenen, ganz persönlichen Nachrichten über den Äther schicken konnten.

Außerdem konnte man die eigenen Fähigkeiten in Sachen Internet-Sicherheit mit einem Quiz testen. Denn das Internet bietet nicht nur viele Möglichkeiten, sondern auch gewisse Risiken, die es zu minimieren gilt.

 

17. - 21-08.2009 Junior-Videojournalisten-Kurs

Der Junior-Videojournalisten-Kurs vermittelte Jugendlichen einen ersten Einblick in die professionelle Arbeit eines VJs. Dazu gehören die Bereiche Kamera, Ton, Schnitt, Filmsprache und vieles mehr. Der Kurs fand vom 17.-21. August 2009 im Medienhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

 

09. - 13.07.2009 Veranstaltungsreihe "Cool Britannia – Britisches Kino"

Die Veranstaltungsreihe "Cool Britannia – Britisches Kino" im Rahmen von "Film Beyond Film" der Filmwissenschaft Mainz gab Einblick in die lebendige Vielfalt des britischen Films der Gegenwart. An fünf Abenden hintereinander wurde im Mainzer Palatin Kino ein Querschnitt durch das breite Spektrum des britischen Kinos geboten:

  • DO 09.07. Slumdog Millionaire mit einem anschließenden Gespräch mit der Co-Regisseurin Loveleen Tandan
  • FR 10.07. Room with a View mit Einführung
  • SA 11.07. My Name is Joe mit Einführung
  • SO 12.07. Hot Fuzz mit Einführung
  • MO 13.07. Provoked: A True Story mit einem anschließenden Gespräch mit dem Regisseur Jag Mundhra

 

28.06.2009 IWFRN in Dortmund zum Treffen einiger Vertreterinnen internationaler Frauenfilmfestivals

Anlässlich des diesjährigen internationalen Frauenfilmfestivals reisten drei Vertreterinnen der Initiative "International Women’s Film Research Network" aus Mainz zu sehr fruchtbaren Kooperationsgesprächen mit Vertreterinnen internationaler Filmfestivals nach Dortmund.

 

27.06.2009 Zeit-Maschine Kino

Im Rahmen der KinderUni am 27. Juni hielten Susanne Marschall und Rada Bieberstein eine Vorlesung zum Thema Zeitreise. Im Anschluss an den filmwissenschaftlichen Vortrag durften 16 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren selbst aktiv werden und als Filmzauberer eigene Kurzfilme drehen, in denen sie die Zeit umkehrten.

 

10.06.2009 Peter Greenaway zu Gast in der Reihe "Film Beyond Film"

Für die einen ist er ein Genie, das mit seinen Bildfantasien das Kino an die Grenzen treibt, für die anderen ein Provokateur, der die Traditionen brüskiert. Unbestritten gilt der Brite Peter Greenaway als einer der einflussreichsten Regisseure der 1980er und 90er Jahre. Seine exzentrischen Spielfilme wie "Der Kontrakt des Zeichners", "Die Verschwörung der Frauen", "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" oder "Die Bettlektüre" haben Filmgeschichte geschrieben – als radikale Versuche, das Kino in seiner Kunst neu zu erfinden. Am Mittwoch, 10. Juni, kam Peter Greenaway nach Mainz und präsentierte im Capitol-Kino sein Multimedia-Projekt "Tulse Lupers Bilderkoffer".

Tulse Lupers Reise durch die Geschichte und Gefängnisse des 20. Jahrhunderts ist eine fiktive Biografie, die Peter Greenaway in mehreren Filmen, Ausstellungen, Webseiten und Online-Spielen entfaltet und weiterschreiben lässt: als imaginäres Gedächtnis und Gesamtkunstwerk. Interessierte waren herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung der Vortragsreihe "Film Beyond Film" und des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2009 "Cool Britannia – Britisches Kino" teilzunehmen. Beide Veranstaltungsreihen wurden von der Filmwissenschaft Mainz ausgerichtet.

 

03.06.2009 Das IWFRN präsentiert sich am Tag der Forschung 2009

Der Tag der Forschung 2009 fand am 3. Juni im Philosophicum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. Etwa 25 ausgewählte Projekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften präsentierten sich zu dieser Gelegenheit mit einem Poster. Auch das Projekt "Archive of Female Film Art" der in der Mainzer Filmwissenschaft begründeten Initiative "International Women’s Film Research Network" wurde der Öffentlichkeit in diesem Rahmen vorgestellt.

 

25.05.2009 Lehrerfortbildung an der IGS

Am 25. Mai 2009 veranstaltete Medienintelligenz im Rahmen von FilmS - Filmwissenschaft in der Schule - einen Praxis-Workshop. Innerhalb von drei Zeitstunden konnten sich vier Lehrerinnen und Lehrer des Fachs Französisch über die Einsatzmöglichkeiten von Videoproduktionen im Schulunterricht informieren.

Ein kurzer Textausschnitt aus Raymond Queneaus “Zazie dans le métro” (1959) diente dabei als literarische Vorlage. Die Anfangsszene wurde auf ihre visuellen Charakteristiken hin überprüft und dann sukzessive von der Textsprache in die Bildsprache übertragen. Bei diesem Prozess erwies sich das Erstellen eines Storyboards als hilfreich. Unter Anleitung des Videojournalisten Albert Beckmann ging es dann ans Drehen. Nach kurzer Zeit entstand so eine Fülle an Bildmaterial, das dann im Schnitt zu einem stimmigen Kurzfilm zusammengefügt wurde. Das Ergebnis unterlegten die Filmemacher mit Tönen aus dem Geräuschearchiv, um die atmosphärischen Mängel des Drehorts zu kompensieren. Der anschließende Vergleich mit der filmischen Umsetzung des großen französischen Regisseurs Louis Malle zeigte das weite Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten und filmischen Varianten.

Der Text-Bild-Transfer bringt dabei viel Interessantes zutage: Zum einen sind die Filmemacher selbst kreativ gefordert, anstatt nur passiv zu konsumieren. Zum anderen erscheint die literarische Vorlage in einem neuen Licht. Schülerinnen und Schüler kann somit ermöglicht werden, sich einem literarischen Text auf neuen Wegen zu nähern.

 

April/Mai 2009 Medienwerkstatt, GyGo

“Schön blöd, dass Du nicht dabei warst!” Eine schönere Bestätigung kann es kaum geben, wenn ein Schüler aus der Medienwerkstatt seinem Freund beschreibt, was er am Wochenende verpasst hat.

Die fünfte Medienwerkstatt fand im April und Mai 2009 im Gymnasium Gonsenheim statt. An drei voneinander unabhängigen Terminen ging es um Fragen, Probleme und kreative Möglichkeiten rund um die neuen Medien.

 

15.04.2009 Beifall und lebhafte Diskussion bei Andreas Dresen und seinem "Wolke 9" im Cinestar

Am 15.04.2009 fand im Mainzer Cinestar im Rahmen der internationalen interdisziplinären Vortragsreihe "Lebens-Geschichten: Altern im Film" die Vorführung von Andreas Dresens Film "Wolke 9" statt. Dresen, der vor allen Dingen durch seine Filme "Halbe Treppe" und "Sommer vorm Balkon" bekannt geworden ist, war während der Veranstaltung anwesend und beantwortete bereitwillig im Anschluss an die Filmvorführung die Fragen der interessierten Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Saal war bis auf den letzten Platz ausverkauft, und das Publikum setzte sich aus allen Altersklassen zusammen. "Wolke 9" erzählt eine sehr ungewöhnliche Dreiecks-Liebesgeschichte: Nicht ein glattes, junges Hollywoodpaar steht im Mittelpunkt der Handlung, sondern eine ältere Dame (Ursula Werner), die nach dreißig Ehejahren ihren Mann (Horst Rehberg) für einen anderen (Horst Westphal) verlässt, der bereits 76 Jahre alt ist. Die Tragik dieser Konstellation wurde auch in Mainz vom Publikum mit Beifall gewürdigt.

PD Dr. Susanne Marschall und Dr. Rada Bieberstein moderierten gemeinsam die anschließende lebhafte Diskussionsrunde mit Andreas Dresen, der das Publikum mit vielen nützlichen Hintergrundinformationen zur Entstehung des Films versorgte. Vor allen Dingen an der Arbeit mit den drei Schauspielern waren viele sehr interessiert. Doch auch die Kontroverse um die Darstellung von Liebe und Begehren im Alter, die der Film deutschlandweit ausgelöst hat, waren Themen der Diskussion.

 

13.01.2009 Lebensgeschichten

Eröffnung einer internationalen Vortragsreihe zum Thema Altern im Film

Die deutsche Gesellschaft altert, auch auf der Kinoleinwand. Längst machen Regisseure keinen Halt mehr vor der Darstellung altersbedingter Krankheiten. Das letzte Abenteuer oder die Reise in den Tod sind häufig sogar zentrales Motiv. Referenten aus Filmwissenschaft, Literaturwissenschaft, Theologie, Gerontologie und Medizin analysierten zwischen Januar und Juli 2009 im Rahmen der Vortragsreihe “Lebens-Geschichten: Altern im Film” herausragende Filme zum Thema, untersuchten filmische Interpretationen des Alters und die jeweiligen kulturellen, sozialen oder medizinischen Kontexte der Filmbeispiele. Die Reihe wurde am Dienstag, 13. Januar 2009, von Professorin Dr. Roberta Maierhofer, Vizerektorin der Universität Graz, mit dem Vortrag “Vergessen und Erinnern: Geschlecht, Alter und Identität im US-amerikanischen Dokumentarfilm 'Complaints of a Dutiful Daughter'" eröffnet. In ihrem Vortrag betrachtete Maierhofer die Schnittstelle zwischen Identität, Alter und Geschlecht. In dem Dokumentarfilm, den sie diskutierte, geht Filmemacherin Deborah Hoffmann in der Beobachtung ihrer von der Alzheimer-Krankheit betroffenen Mutter der Frage nach, ob Identität ohne Erinnerung überhaupt möglich ist.